25.8.13

Geheimnisse der deutschen Klassik

Die literaturwissenschaftliche und sportgeschichtliche Forschung steht knapp vor einem Durchbruch. Bald wird es verkündet werden - Friedrich Schiller war ein begnadeter Läufer! Zusammen mit seinen Lauffreunden Johann Wolfgang, Martin und anderen liebte er vor allem den Staffellauf und war regelmäßig zwischen Rudolstadt, Weimar und Jena unterwegs. Zu Ehren dieser noch wenig bekannten Seite der deutschen Klassik fand nun schon der 5. Schiller-Staffel-Lauf in seinem Laufrevier statt.


Heiko brauchte mich nicht lange zu überzeugen, lockte mich dieser Lauf in unbekannter aber netter Gegend ohne lange Anfahrt doch schon immer.  Heiko hatte für mich die 6. Etappe über 15,8 km vorgesehen. Am Golfplatz bei Blankenhain sollte ich meinen Vorläufer ablösen. Der Golfplatz ist schön gelegen, aber bei fast 1800 € Jahresbeitrag bleibe ich erst mal doch lieber beim Laufen. Ich fahre auch nicht so ein schönes Auto wie die Golfer.


 Mein Vorläufer Roy lag ein kleines Stück vor einer Läufergruppe, doch vor ihm hatte länger niemand gewechselt. Also war mein erstes Ziel, nicht überholt zu werden. Die Strecke führte über Radwege und schottrige Feldwege. Sie war landschaftlich nicht übel, aber weniger schön, als mich die Internetseite des Veranstalters glauben lassen wollte. Nach einigen Kilometern konnte ich weit zurück schauen - niemand folgte. Ziel 1 war also zu erreichen.

Schwieriger war schon mein zweites Ziel, einen Schnitt unter 5 min zu erzielen. Letztlich bescherten 160 Hm Anstieg auf den Kilometern 12 und 13 jeweils Kilometerschnitts von über 6:40 min/km, die nicht herauszulaufen waren. Dazu kamen Temperaturen von über 25°, insgesamt 260 Hm Anstiege bei nur 90 Hm Abstiegen und was einem sonst noch so an Ausreden einfällt.
Am Luisenturm bei Kleinkochberg konnte ich nach 1:27:14 an Heiko übergeben. Das waren dann 5:12 min/km gewesen. Friedrich Schiller war bestimmt schneller, aber so weit ist die Forschung noch nicht. Am Luisenturm hätte er jedenfalls eine schöne Aussicht gehabt, doch den gab es damals noch nicht.

In Rudolstadt auf dem Marktplatz erwartete ich dann Heiko im Ziel, der sogar mit einem Endspurt  unseren Platz verteidigen musste.
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1 Kommentar:

Martin hat gesagt…

Wer weiß-vielleicht waren die Dichter damals auch alle gedopt :-)
Und die 1800 Euro im Jahr für "Sport" spar ich mir auch lieber.